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Literaturgeschichte

Wie schafft man sich gute, sichere Lernerfahrungen?

Regel 1: Immer mit voller Konzentration trainieren.

Wenn du beim Kreisbeispiel nur irgendwie Linien malst, wird da nie ein Kreis draus. Wenn du den Basketball nur irgendwie Richtung Korb schmeißt, wirst du nicht sicherer, sondern nur frustriert. Und so ist es auch bei der Rechtschreibung. Man muss sich schon anstrengen, um eine Lösung hinzubekommen, die vielleicht nicht perfekt ist, aber doch so gut, wie es nur irgendwie geht. Wenn die Konzentration nachlässt – sofort zwei Minuten Pause machen. Wenn das nichts hilft – lieber abspeichern und später weitermachen.

 

Regel 2: Fehler mit vielen richtigen Lösungen korrigieren – nicht nur mit einer.

Einmal die Melodie richtig gespielt, einmal falsch – wer so sein Instrument übt, spielt beim Auftritt garantiert falsch, denn dann kommt die Aufregung dazu. Das wäre so, als ob jeder zweite Kreis, den man malt, halbwegs vernünftig aussieht, die anderen aber krumm und schief. So wird das nichts.

Deshalb muss jeder Fehler durch mehrmaliges, intensives Training ausgebügelt werden. Die Lernpsychologie nennt das „Überlernen“. Das bedeutet, dass man selbst dann noch weitertrainiert, wenn man das Gefühl hat, es jetzt drauf zu haben. Lieber noch einen Kreis mehr gezeichnet, dann wird das Gesamtergebnis umso mehr wie ein richtig guter Kreis aussehen. Lieber noch zwei gelungene Würfe auf den Korb, dann geht man mit gutem Gefühl aus dem Training.

 

Regel 3: Fehler helfen dir!

Wer sich von Fehlern verrückt machen lässt, hat nicht verstanden, was sie bedeuten. Wenn du konzentriert arbeitest, dann zeigen dir die Fehler, wo die Grenzen deines Könnens liegen. Warum sollte das frustrieren? Jeder hat diese Grenzen und es ist gar nicht so wichtig, wo sie liegen, sondern nur, dass du sie Schritt für Schritt verschiebst und ausweitest. Deshalb sind alle Sätze, die du auf Anhieb richtig machst, gut und schön, aber die Chance, besser zu werden, die bekommst du nur bei Fehlern. Und diese Chance solltest du nicht gering schätzen.

 

Regel 4: Nimm dir für alles Zeit.

Lernen braucht Zeit. Wer gehetzt trainiert, sollte es besser bleiben lassen, denn er kann sich mehr schaden, als er sich nützt. Stell dir vor, du würdest im Beispiel mit den Kreisen versuchen, so schnell wie möglich zu zeichnen. Wie würden wohl deine Kreise aussehen?

Probiers aus, wenn du es nicht glaubst...

Bevor man etwas schnell kann, muss man es erst einmal langsam können. Wer ein schwieriges schnelles Musikstück sofort im Originaltempo spielen will, wird es nicht lernen. Deshalb gilt bei jedem Training: Es braucht so viel Zeit, wie es braucht. Wenn du das berücksichtigst und die Zeit einfach vergisst, bist du fertig, ehe du es geglaubt hast.

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