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Jugendbuch

LB Faustregeln zur Laut-Buchstaben-Zuordnung

von Lea Mennel

 

Also Julia, Geesche, Doro, die Laut-Buchstaben-Zuordnung regelt eigentlich nur, wie unsere Wörter, deren Aussprache wir ja im Schlaf beherrschen sollten, durch Buchstaben wiedergegeben werden. Also eigentlich das, was die meisten schon von Anfang an gelernt haben und was somit fast selbstverständlich erscheint. Dafür sind eine Handvoll Vorschriften genauestens festgelegt worden, die bestimmen, dass, wenn ein Wort so und so klingt, das Wort so und so geschrieben wird. Man kann genauso gut sagen, es wurde festgelegt, bei welchen Lauten welche Buchstaben bzw. Buchstabenkombinationen angewandt werden müssen. Dafür gibt es grundsätzlich die Lautschrift, in der das festgeschrieben ist. Daneben existieren allerdings noch diverse andere Regeln für alle möglichen Fälle. Die findet ihr jetzt im Anschluss.

Zum Beispiel ist es Vorschrift, dass bei dem Wortlaut von Affe auf das kurze a ein doppeltes f folgt. D. h. wenn wir einen kurzen Vokal sprechen, schreiben wir daraufhin in der Regel einen doppelten Konsonanten, um dies zu kennzeichnen.

Allen Lauten wurden also Buchstaben(-Kombinationen) zugeordnet. Daher dieses verwirrende Wort Laut-Buchstaben-Zuordnung. Und obwohl die meisten das Ganze wie gesagt intuitiv machen, gibt es hier noch einmal die Regeln auf denen alles aufbaut. Viel Spaß!

Faustregeln zur Laut-Buchstaben-Zuordnung

1. Vokale

1.1. Kurze Vokale - wie wir kurz gesprochene Vokale schriftlich kennzeichnen

1.1.1. Hinter einem kurzen, betonten Vokal kommt meistens ein doppelter Konsonant

Grundsätzlich kann man sagen: Wenn ihr im Wort einen kurzen, betonten Vokal habt, dann kennzeichnet man diesen kurzen Vokal meist, indem der dahinterstehende Konsonant, wenn ihr das Wort schreibt, verdoppelt wird. Bei doppelten -k und doppelten -z stattdessen -ck und -tz schreiben! (in Fremdwörtern wird in der Regel kein -ck geschrieben).

Ebbe; schlaff; knurren; Hass; Hacke; Trotz

1.1.2. Ausnahme 1: Es gibt einige Fälle, in denen der Konsonant nicht verdoppelt wird, obwohl er einem kurzen, betonten Vokal folgt.

Das ist so...

  • bei oftmals einsilbigen Wörtern

Klub, Bus, Kap

  • bei Wörtern mit -ik und -it im Wort

Politik oder Kritik

  • bei Wörtern mit Bestandteilen, die nie alleine, sondern nur in einer bestimmten Wortkombination vorkommen

Brombeere, Damwild, Walnuss

  • wenn auf den Konsonanten ein -d, -st oder -t folgt, das zum Wortstamm gehört

Brand (trotz brennen), Gespinst (trotz spinnen) Geschäft (trotz schaffen)

 

1.1.3. Ausnahme 2: Es gibt einige Fälle, in denen der Konsonant verdoppelt wir, obwohl davor ein unbetonter Vokal steht (aufpassen, hier werden viele Fehler gemacht!!!)

Normalerweise stehen doppelte Konsonanten nur hinter betonten, kurzen Vokalen. Ihr kennt die Regel intuitiv und setzt hinter den unbetonten Vokalen immer nur einen Konsonanten. Leider kann es aber auch der Fall sein, dass hinter einem unbetonten Vokal ein doppelter Konsonant folgt

Das ist so...

  • wenn auf einen kurzen, unbetonten Vokal ein scharfes, stimmloses s folgt (das s wird verdoppelt):

Karussell; passieren; Kassette oder Fassade

  • wenn in einem Wort -in oder -nis oder -as, -is, -os oder -us vorkommen und hinter dem Konsonanten (hinter dem s) bei erweiterter Form wiederum ein Vokal stünde, verdoppeln wir den Konsonanten in der erweiterten Form.

Beispiele: Ärztin- Ärztinnen; Albatros- Albatrosse, Kenntnis- Kenntnisse

  • Es gibt einige Wörter bei denen sich die Betonung ändert, wenn man verwandte Wörter bildet, sodass vor einem doppelten Konsonanten plötzlich ein kurzer Vokal steht. Hier bleibt der doppelte Konsonant erhalten!

Kontrolle / kontrollieren

1.2. Lange Vokale - wie wir lange Vokale schriftlich kennzeichnen

Die langen Vokale a, e, o, und u werden vor r, l, m und n oft durch ein stummes h gekennzeichnet.

lahm, Rohr, hohl, dehnen

Oft dient das h auch, um eine Silbenfuge zu makieren.

Kühe, Zehen, drohen

Es gibt zwei Regeln, die festlegen wann ein h geschrieben werden muss (siehe unten). Es gibt allerdings auch Fälle, in denen ein einfacher Vokal steht wie bei Rasen oder aber Fälle, in denen der Vokal verdoppelt wird wie bei Haar. Hierfür gibt es leider keine festen Regeln.

Das lange i wird grundsätzlich mit ie geschrieben. Auch hier gibt es einige wenige Ausnahmen, bei denen das lange i entweder -ih oder -ieh geschrieben wird.

ihr, ihre, Vieh

1.2.1. Wenn auf einem langen, betonten Vokal ein anderer Vokal folgt, kommt hinter den langen Vokal ein h

nahen; gehen; Kühe; fähig; früh (wegen frühe)

1.2.2. Wenn auf einen langen betonten Vokal einer der Konsonanten l, m, n oder r folgt, wird oft noch ein h nach dem langen Vokal geschrieben.

begehren; Höhle; ahnen; Ruhm und die Einzelfälle ahnden, fahnden

2. Konsonanten

2.1. Auslautverhärtung und Endung auf -ig

2.1.1. Die Verhärtung der Konsonanten b, d, g, v und z, die vorkommt, wenn wir sprechen, wird in der Schreibung nicht berücksichtigt

Oft ist es so, dass wir in einem Wort wie bsw. Rad das d nicht wie ein d aussprechen, sondern eher wie ein t. Genauso wie wir bsw. bei Trug nicht g sondern k sprechen. In solchen Fällen muss man die Schreibung von verwandten Wörtern wie rädern und betrügen ableiten.

 

2.1.2. Ein Wort das auf dem Laut -ch endet (wie ewig), wird immer dann mit g geschrieben, wenn eine erweiterte Form am Silbenanfang mit dem Laut g gesprochen wird.

D.h. auch hier hilft es wieder stammverwandte Wörter zu bilden Ewigkeit (wegen ewige); gläubig (wegen gläubige); aber unglaublich (wegen unglaubliche)

2.2. Besonderheiten bei s

2.2.1. Für das scharfe (stimmlose) s nach kurzem Vokal schreibt man ss

Fass; Tasse; anfassen

2.2.2. Für das scharfe (stimmlose) s nach langem Vokal oder ei, au, eu, äu schreibt man ß, wenn im Wortstamm kein weiterer Konsonant folgt.

Straße; Spieß; beißen, Strauß

Vorsicht! Bei einigen Ableitungen verändert sich der Vokal vor s und wird kurz. Entsprechend wird ß zu ss.

fließen - er floss - Fluss - das Floß; genießen - er genoss - Genuss

Abschließende Anmerkung

Es gab eigentlich fast überall Ausnahmen, Extraregelungen etc. Die meisten betrafen aber immer nur bestimmte Worte bzw. Wortgruppen, die ohnehin jeder von euch im Traum hätte runterschreiben können, von daher habe ich die weggelassen. Auch die Fremdwörter habe ich jetzt mal außer Acht gelassen, weil es auch dafür keine einheitliche Regelung gibt.

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